Westfalentag des Westfälischen Heimatbundes in Brilon

WN vom 05.September 2018

 

Heimatfreunde nahmen am Westfalentag in Brilon teil.

"Heimatpflege ist gelebtes Erbe"

 

Nottuln Heimatfreunde aus Darup, Nottuln und Schapdetten nahmen am Westfalentag des Westfälischen Heimatbundes in Brilon teil. Die Mitgliederversammlung wurde vom Vorsitzenden Matthias Löb und der Geschäftsführerin Dr. Silke Eilers geleitet. Der Bürgermeister Dr. Christof Bartsch stellte seine Stadt Brilon als staatlich anerkanntes Kneippheilbad und als waldreichste Stadt Deutschlands vor. Der Westfalentag stand ganz im Zeichen des Europäischen Kulturerbejahres. Heimatpflege ist gelebtes Erbe. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte in der Festrede „Heimat. Zukunft. Nordrhein –Westfalen“ die Verbindung vom Westfälischen Frieden bis heute auf. Die Bezüge der Heimatpflege zu Europa sind vielfältig, das vermittelte die Geschäftsführerin des Bundes Heimat und Umwelt, Dr. Inge Gotzmann. In einer Gesprächsrunde wurden dann noch gute Beispiele aus der Heimatpflege in Westfalen vorgestellt.     

Nach einer Stärkung mit Chili con Carne wurde am Nachmittag an verschiedenen Exkursionen teilgenommen. Einige beteiligten sich an der Kirchenführung der Briloner Propsteikirche St. Petrus und Andreas und der St. Nikolai-Kirche oder an der Führung „Ab durch die Ecken – Mittelalterliches Brilon“. Die Schapdettener Heimatfreunde hatten sich die Exkursion „Auf den Spuren der Hanse“ ausgesucht. Viele Spuren des hanseatischen Lebens und Wirkens wurden entdeckt. Neben dem Rathaus der Stadt, das als Gildehaus im 13. Jahrhundert erbaut wurde, wurde der mittelalterliche Stadtkern erkundet.

Die Heimatfreunde verließen nach Kaffee und Kuchen die Hansestadt mit der Absicht, Brilon vielleicht bei den „40. Internationale Hansetage“ vom 4. bis 7. Juni 2020 ein zweites Mal zu besuchen. 

Heimatverein auf Pättkestour zur Landesgartenschau in Bad Iburg 02. bis 04. August 2018

Der Heimatverein Schapdetten hatte zu einer dreitägigen Pättkestour mit Besuch der Landesgartenschau in Bad Iburg eingeladen. Am Donnerstagmorgen trafen sich 23 Heimatfreunde mit ihren Fahrrädern – mit und ohne Schiebehilfe – an der Schapdettener St. Bonifatius Kirche zum Start.

 

Der „alte Wanderfuchs“ Hugo Sandmann führte die Gruppe in mäßigem Tempo abseits der Verkehrsstraßen über Wege und Pättkes an Münster vorbei auf den Werseradweg, dem man bis zur Pleistermühle folgte. Weiter ging es auf dem Friedensreiter-Radweg durch die Bauernschaften Kasewinkel und Schwienhorst. Gegen Mittag erreichte die Gruppe dann den Wallfahrtsort Telgte. Gestärkt mit einem leckeren Eis und dem Besuch der Gottesmutter in der Gnadenkapelle folgte man der Ems bis an den Stadtrand. Von dort führte der Weg durch die Schirlheide und längs des Beverstrangs zu einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte des Bistums Münster, dem Kloster Vinnenberg. Das Kloster Vinnenberg ist ein ehemaliges Zisterzienserinnen- und Benediktinerinnenkloster, das heute als Seminar- und Exerzitienhaus für geistige Erfahrungen in Trägerschaft des Bistums Münster geführt wird. Nach einer kurzen Rast hieß es wieder aufsatteln und es ging dem Tagesziel Glandorf entgegen. Die Gesichter waren inzwischen von der Sonne und 35° Hitze gekennzeichnet. Frisch geduscht und nach einem leckeren Abendessen ließen die Radler den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

 

Am Freitagmorgen begrüßte der stellvertretende Bürgermeister von Glandorf, Reinhold Hothnaier die Schapdettener Heimatfreunde. Seine Wurzeln reichen bis nach Schapdetten. Er ließ es sich nicht nehmen, die Schapdettener Radler über Pättkes zur 12 km entfernten Landesgartenschau in Bad Iburg und zurück nach Glandorf zu führen. Die Landesgartenschau erfreute die Besucher trotz der nun lange anhaltenden Hitze und Trockenheit mit einer vielfältigen und bunten Blütenpracht und einer Vielzahl schattiger Waldwege. Ein Höhepunkt für alle war wohl der ca. 700 m lange Baumwipfelpfad durch die Kronen von Eichen, Buchen und Kirschen. Den Kopf voller schöner, bunter Eindrücke radelte man zurück ins Quartier nach Glandorf. Nach dem Abendessen folgte ein Spaziergang ins Dorf. Dort führte der „alte Küster“ die Heimatfreunde mit Begeisterung durch seine Glandorfer Kirche, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.

 

Nach dem Frühstück wurde am Samstagmorgen zur Heimreise aufgesattelt. Durch Felder und Wiesen führte der Weg zur Loburg in Ostbevern, einem alten Rittergut,  das bereits im 13. Jahrhundert Erwähnung findet. Heute im Besitz der Familie von Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries, beherbergt es seit 1951 das Gymnasium mit Internat  „Collegium Johanneum“ in kirchlicher Trägerschaft. Nach einer Rast im Schatten der Ostbeverner Kirche radelte man weiter durch Westbevern zum Haus Langen, einem alten Rittergut mit dazugehöriger Wassermühle, in der Nähe der Bevermündung in die Ems. Haus Langen befindet sich heute ebenfalls im Besitz der Familie Elverfeldt genannt von Beverfoerde zu Werries. Über den EmsAuenWeg ging es bis in die Bauernschaft Fuestrup. Auf dem dortigen Tennenhof stärkten sich die Radler ausgiebig bei Kaffee und Kuchen. Dem Leinpfad am Dortmund-Ems-Kanal folgend überquerte man die Ems über die Kanalüberführung. Vorbei am Vogelschutzgebiet „Rieselfelder“, durch „Alt-Kinderhaus“ über die Nordmark führte der Weg um Münster bis zum „Haus Rüschhaus“.  Eine letzte Rast! Auf zur letzten Etappe vorbei an Roxel, Haus Brock, durch den Königsbrook über Tilbeck kamen die Radler gegen 18.30 Uhr müde, gesund, glücklich und zufrieden in der Heimat an, wieder in Schapdetten.

Wenn auch oft die Wege von schattenspendenden Bäumen gesäumt waren, knapp 160 km in drei Tagen bei Temperaturen bis zu 35° auf dem Fahrradsattel, das war eine Pättkestour, die es in sich hatte.

 

Aber die Heimatfreunde waren sich einig: erlebnisreich, einfach schön!

 

Hugo Sandmann

 

Vereinsjubiläum des Heimatvereins

So: 27.08.2017  (Westfälische Nachrichten)

Mehr Lebensqualität

Schönes Ambiente für ein Geburtstagsfest: Unter einem Fallschirmdach feierte der Heimatverein Schapdetten sein zehnjähriges Bestehen.                                                                                                                                Foto: Dieter Klein

 

Schapdetten - Seit zehn Jahren gibt es in Schapdetten den Heimatverein. Eine Erfolgsgeschichte.

Von Dieter Klein

 

Zehn Jahre Heimatverein Schapdetten -  ein guter Grund zum Feiern. So trafen sich am Samstagnachmittag Gründer und Freunde zu einem überwiegend plattdeutschen kleinen Jubiläumsfest unter dem Fallschirmdach zwischen St. Bonifatius und Pfarrheim.

 

Gründervater Heinz Rütering freute sich, aus dem Kreis der damals 26 Interessenten noch die heutigen Vorstandsmitglieder Gisela Hanning, Anne Liedmeyer und Hugo Sandmann begrüßen zu können. Dazu noch Bürgermeisterin Manuela Mahnke, Hans-Peter Boer vom Kreisheimatverein Coesfeld sowie nicht zuletzt die Freunde von den Heimatvereinen Nottuln und Appelhülsen.

 

Mit besonderem Vergnügen hieß Rütering auch die musikalischen, "plattdeutschen Gäste" aus Rheine in Schapdetten willkommen: das Trio "Strauhspier" mit den Stimmungsmachern Nikolaus Evers, Helmut Schnieders und Hermann Sürken. Die drei Barden unterhielten gekonnt das Schapdettener Publikum mit volkstümlichem Blues und münsterländischen Alltagsgeschichten. Für Neubürger und des Plattdeutschen Unkundige war es allerdings nicht einfach, dem Inhalt zu folgen. Dennoch bat Hugo Sandmann, die "plattdeutsche Stimme" von Schapdetten, sehr darum, der Muttersprache auch im Alltag Raum zu geben. Sandmann sagte in seinem Gedichtvortrag: "In't Aolltagsliäben niemt se met, de Moderspraok, up platte Tungen! Un dat se auk nao Tokunft hät: Küert usse Spraok auk met de Jungen!"

 

Heinz Rütering ließ es in seiner Begrüung beim Hochdeutsch: "Als wir am 15. März vor zehn Jahren begannen, stimmten 26 von 30 Teilnehmern in der Gründungsversammlung für einen Heimatverein. Inzwischen sind wir 104 Mitglieder stark!"

 

In seiner "Bilanz der guten Taten" über die vielfältigen Aktivitäten des Heimatvereins erwähnte er unter anderem die Vorgartenwettbewerbe und vor allem die Bedeutung des inzwischen auf 30 Bäume angewachsenen Bürgerwaldes, der auf Initiative des Heimatvereins zustande kam. "Dafür bekam der Heimatverein Schapdetten im Jahre 2008 den RWE-Klimaschutzpreis zugesprochen." Rütering ab-schließend: "Von der Denkmal- über die Brauchtumspflege, von der Dorfverschönerung bis zur touristischen Beratung unserer Neubürger tragen wir zu mehr Lebensqualität für Schapdetten bei. Danke auch allen anderen Vereinen, die uns dabei unterstützt haben."

 

Dank und Lob für die bisher geleistete Arbeit des Heimatvereins sprach auch Bürgermeisterin Manuela Mahnke in ihren Begrüßungsworten aus: "Ihre Tätigkeit verbindet Menschen, denen eine vielfältige Natur und eine ebensolche Kultur wichtig und wertvoll ist. Sie schaffen es auf herausragende Art und Weise, auch die Jugend an altes Kulturgut heranzuführen." Die Jugend bewies am Samstag ihren Dank für das Geleistete, in dem sie sich erfolgreich um die Versorgung der Gäste mit Getränken kümmerte.

St.-Bonifatius-Kindergarten: Toller Auftritt im Mühlenhof

Di., 13.06.2017 (Westfälische Nachrichten)

 

Die Kinder präsentierten plattdeutsche Texte und Lieder und spielten kleine Stücke. Hinten oben die Mädchen und Jungen des St.-Bonifatius-Kindergartens.                                      Foto: Sophia Demming

 

 

Schapdetten

 

Dass der Heimatverein Schapdetten ganze Arbeit leistet beim Thema „Plattdeutsch“, hat sich jetzt im Mühlenhof gezeigt. Dort nahmen die vom Heimatverein betreuten Kinder des Schapdettener Kindergartens am Niederdeutschen Familientag teil.

 

Seit seinem Bestehen ist es ein großes Anliegen des Heimatvereins Schapdetten, die plattdeutsche Sprache zu pflegen. Deshalb geht Hugo Sandmann seit nunmehr anderthalb Jahren wöchentlich in den St.-Bonifatius-Kindergarten und spricht mit den Kindern Platt. Wenn es ums Singen mit den Kindern geht, wird er von Klara Brüß und Burgis Storb tatkräftig unterstützt. (He is jä’n lük grämsterig)

 

Um eine Sprache zu lernen, gibt es für Hugo Sandmann nichts Besseres als die alte „Naturmethode“: Vüörküern, vüörsingen, vüörspiëlen, naoküern, metsingen, metspiëlen. Und der Erfolg gibt ihm recht.

 

Der Stadtheimatbund Münster hatte am Sonntag unter dem Motto „Mönsterlänner Kinner küert, singt un spiëlt Platt“ in den Mühlenhof eingeladen. Der Heimatverein Schapdetten stellte einen Bus zur Verfügung. Gespannt fuhren Kira, Lennart und Philip Aldenborg, Liz Arning, Ricarda Beyer, Leonie Hidding, Lennard Konietzko und Lotta Wagner, begleitet von ihren „Plattdüütskläers“ sowie von der Kindergartenleitung Andrea Peper-Kewitz und Anja Averkorn und den Eltern, Geschwistern und Großeltern nach Münster.

 

Gemeinsam mit Kindern von vier münsterischen Schulen gestalteten sie den niederdeutschen Familientag. 170 Zuschauer begleiteten die Präsentationen mit Begeisterung und großem Applaus. Und Hugo Sandmann strahlte: „Die plattdeutsche Sprache lebt!“