Westfälische Nachrichten vom 15.12.2019

Frank Vogel

 

Bürgerwald Schapdetten

„Rundum gelungene Sache“

 

„Wir haben schon vor zehn Jahren an den Klimaschutz gedacht.“ Heinz Rütering und seine Mitstreiter schlossen jetzt das Projekt Bürgerwald Schapdetten ab.

 

Vier Bäume fehlten noch im Bürgerwald Schapdetten. Jetzt wurden diese feierlich eingepflanzt und damit ein Projekt abgeschlossen, das eine „rundum gelungene Sache“ ist, wie Paul Leufke formulierte. Der stellvertretende Bürgermeister freute sich, dass dazu auf Initiative des CDU-Ortsverbandes nach dem Vorbild des Familienwaldes am Nottulner Schmittler die Lokale Agenda, der Schapdettener Heimatverein, der Sportverein Fortuna Schapdetten und die Gemeinde „an einem Strang gezogen haben“.

Von den letzten vier Bäumen – alles Eichen, weil die sich an diesem Standort als besonders widerstandsfähig erwiesen hatten – wurden drei von der Bogensportabteilung der Fortuna aus Anlass der Eröffnung ihrer neuen Bogensportanlage gestiftet. Der vierte Baum kam von Rudolf Greving aus Anlass seiner nun schon 60-jährigen Zugehörigkeit zur Schiedsrichtervereinigung. Paul Leufke überreichte den Baumpaten Greving und Peter Rüschhoff-Nadermann, Abteilungsleiter Bogensport, persönliche Urkunden.

 

Die Aktion sei nun beendet, erklärte Leufke. Die Fläche am Sportplatz, auf der zuvor die Bogensportler trainiert hatten, sei deutlich attraktiver geworden und der Umwelt etwas Gutes geschehen. Doch die Arbeit sei nicht abgeschlossen. Der Heimatverein schaue öfter nach den Bäumen und gieße, wenn nötig. Die Gemeinde kümmere sich um die weitere Pflege und nehme Ersatzanpflanzungen vor.

Allen an der Initiative Beteiligten sprach Paul Leufke sein Lob aus: „Sie haben eine gute Idee in eine noch bessere Tat umgesetzt und damit viele Menschen in Schapdetten begeistert.“

Und dann ließ Hauptorganisator Heinz Rütering die Geschichte des Bürgerwaldes noch einmal in Zahlen und Erinnerungen aufleben. So habe man seit 2008 sieben Pflanzungen durchgeführt, insgesamt wurden 44 Bäume gesetzt (35 Eichen, fünf Ahornbäume und vier Buchen), davon wurden 14 Eichen entlang der Straße zum Sportplatz gepflanzt, drei Bäume mussten nachgepflanzt werden (Eichen statt Ahorn). Und überhaupt: „Wir haben den Klimaschutz, der heute in aller Munde ist, schon vor über zehn Jahren praktiziert.“

Anlässe, einen Baum zu pflanzen, habe es unterschiedlichste gegeben, wusste Rütering: die Geburt von Kindern, Enkeln und Urenkeln, Geburtstage, Hochzeiten, Vereinsjubiläen oder Gedenken an Verstorbene. Der Heimatverein selbst hatte anlässlich seiner Gründung am 15. März 2007 den ersten Baum im Jahr 2008 gepflanzt, einen weiteren aus Freude über die Verleihung des Klimaschutzpreises. Der Sportverein war mit Baum Nummer zwei bei der Eröffnung des Bürgerwaldes ebenfalls vertreten und jetzt mit den drei Eichen der Bogensportabteilung.

„Die Aktion soll die Verantwortung für die Zukunft und das Erbe an die Nachwelt symbolisieren“, erklärte Heinz Rütering und dankte allen für die Mithilfe, besonders aber seinem Heimatvereinskollegen Willi Hartz, der gemeinsam mit Rütering die Bäume gewässert hatte, als diese zu verdursten drohten.

Verdursten brauchten auch die Gäste der Pflanzaktion nicht. Heimatvereinsvorsitzende Gisela Hanning, die die Teilnehmer begrüßt hatte, lud alle abschließend zum gemütlichen Kaffeetrinken ins Vereinsheim der Fortuna ein.